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Freisbach wird älter – und das ist eine gute Nachricht. Denn viele von uns wollen auch im Alter hier wohnen bleiben, mitten im Dorf, in vertrauter Umgebung. Doch wie können wir das so gestalten, dass auch Menschen mit Einschränkungen möglichst lange selbstständig leben können? Genau darüber wurde bei einem Treffen der Dorfmoderation intensiv diskutiert.
Ein zentrales Thema war die Teilhabe am Alltag: Viele ältere Menschen wünschen sich Unterstützung – sei es beim Einkaufen, beim Fahrdienst zum Arzt oder einfach für einen Spaziergang mit Begleitung. Erste Angebote gibt es bereits in der Gemeinde, zum Beispiel die Nachbarschaftshilfe oder Fahrdienste. Doch nicht immer werden diese auch angenommen. Oft fühlen sich ältere Menschen verpflichtet, wenn Hilfe kostenlos angeboten wird – oder sie scheuen sich, überhaupt danach zu fragen.
Dazu wurde ein spannendes Modell aus anderen Gemeinden vorgestellt: Dort leisten Ehrenamtliche kleinere Hilfen gegen einen symbolischen Betrag, etwa 8 Euro pro Einsatz. Ein Teil geht an die Helfenden, der Rest deckt Verwaltungs- und Versicherungskosten. Das soll Hemmschwellen senken – sowohl bei denen, die helfen möchten, als auch bei denen, die Hilfe brauchen.
Auch eine sogenannte Taschengeldbörse wurde ins Spiel gebracht: Jugendliche könnten für ein kleines Entgelt einfache Aufgaben übernehmen – etwa Straße kehren, Rasen mähen oder Einkäufe erledigen. Das würde nicht nur ältere Menschen entlasten, sondern auch das Miteinander der Generationen stärken.
Ein weiteres Thema des Abends war das Wohnen im Alter. Der Wunsch, im Dorf wohnen zu bleiben, ist groß – doch viele Häuser sind nicht barrierefrei. Auf lange Sicht könnte am Domherrenplatz ein Wohnprojekt entstehen, das barrierefreies Wohnen mit Gemeinschaftsflächen und wohnortnahen Versorgungsangeboten verbindet. Auch über das Landesprogramm „WohnPunkt RLP“ wurde gesprochen – es könnte helfen, dieses Ziel professionell anzugehen.
Bevor konkrete Pläne geschmiedet werden, soll es aber erstmal eine Umfrage im Dorf geben. Abgefragt werden soll, welche Art von Unterstützung gebraucht wird, wer sich vorstellen kann zu helfen und wie solche Angebote organisiert und finanziert werden könnten. Die Umfrage soll auch im Blümchencafé ausgelegt werden – dort treffen sich regelmäßig viele engagierte Seniorinnen und Senioren. Erste Gespräche haben bereits gezeigt: Das Interesse ist da – aber es braucht einen offiziellen Rahmen, der es leichter macht, Hilfe anzubieten oder anzunehmen.
Ein gemeinsames Ziel wurde deutlich: Freisbach soll ein Ort bleiben, in dem man gut alt werden kann. Dafür braucht es neben engagierten Helferinnen und Helfern auch Strukturen, die funktionieren. Die Gemeinde geht nun erste Schritte – pragmatisch, aber mit klarer Richtung.
Weitere Infos folgen in Kürze – und natürlich halten wir euch über die nächsten Schritte auf dem Laufenden.