Zahlen, die Zukunft machen: Was uns die Statistik über Freisbach verrät

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Und warum wir daraus mehr als nur Tabellen lesen sollten

Alle paar Jahre wird gezählt, kategorisiert, aufgeschlüsselt: Wer lebt in Freisbach? Wie alt sind unsere Bürgerinnen und Bürger? Woher kommen sie? Wie leben sie? Für viele klingt das wie Bürokratie – doch die Zahlen, die dabei entstehen, sind Gold wert, wenn Sie sie richtig lesen.

Denn sie zeigen Ihnen: Wo Sie stehen. Und wohin Sie steuern könnten.

Ein Ort in Bewegung – aber mit Lücken

Zwischen 2021 und 2025 hat sich in Freisbach einiges verändert:

  • Die Einwohnerzahl ist leicht gesunken (von 1.204 auf 1.191)
  • Die Zahl der Kinder unter 10 ist gestiegen – ein positives Signal!
  • Die Zahl der Senioren ab 70 ist ebenfalls gewachsen
  • Die Gruppe der 10–29-Jährigen hingegen ist deutlich geschrumpft:
  • 10–19 Jahre: -11 %
  • 20–29 Jahre: -20 %

Diese Entwicklung sollte Sie zu denken geben: Die Gruppe, die Ihre Zukunft gestalten soll – und könnte – verlässt den Ort oder kommt gar nicht erst zurück. Ausbildung, Studium, Wohnraummangel oder fehlende Perspektiven: Die Gründe sind vielfältig, aber die Wirkung ist eindeutig.

Was das mit Dorferneuerung zu tun hat?

Alles.

Denn die Dorferneuerung ist nicht einfach ein Sanierungsprogramm. Sie ist eine Antwort auf genau solche Entwicklungen. Die Arbeitsgruppen, die derzeit in Freisbach aktiv sind, greifen viele dieser Trends bereits auf – oft intuitiv, manchmal noch unsystematisch.

Aber: Jetzt ist die Zeit, die Statistik systematisch in die Planung einzubeziehen.

Drei Beispiele, wie Zahlen zu Maßnahmen werden (sollten)

• Jugend & junge Erwachsene: Statt sie nur als „fehlend“ zu beklagen, sollten Sie fragen: Was brauchen sie, um zu bleiben oder zurückzukommen? → Jugendbeteiligung, Coworking, neue Kulturformate, digitale Infrastruktur, Starterwohnungen.

• Mehr Kinder = mehr Verantwortung: Der Anstieg bei den unter 10-Jährigen ist erfreulich – aber auch ein Auftrag. → Kita-Ausbau, sichere Schulwege, familienfreundliche Treffpunkte.

• Alterung nicht nur verwalten – sondern gestalten: Die wachsende Zahl älterer Menschen bedeutet: Sie brauchen mehr als Barrierefreiheit. → Quartiersarbeit, nachbarschaftliche Hilfen, Treffpunkte, altersgerechtes Wohnen.

Statistik ist kein Selbstzweck – sie ist Planungsgrundlage

Die aktuelle Strukturanalyse zeigt zudem ganz klar: Freisbach liegt im Trend kleiner ländlicher Gemeinden – mit stabiler Grundstruktur, aber sensibler demografischer Balance. Wer jetzt handelt, kann gestalten – wer zu spät reagiert, muss kompensieren.